Patienten mit epilepsie

Epilepsie bei patienten

Eine gute Begleitung von Patienten mit Epilepsie erfordert zusätzliche Aufmerksamkeit und ständige Abwägungen.

Epileptische Anfälle gehen mit unterschiedlichen Risiken einher, die Risiken sind je nach Patient unterschiedlich sein können und variieren, was auch das Wohnen, Arbeiten und den Aufenthalt in der Tagesstätte betrifft. An Wohnstandorten sind beispielsweise die nächtlichen Risiken höher. Sie möchten Ihrem Klienten einerseits möglichst viel Freiheit bieten, andererseits aber seine Privatsphäre schützen. Wie gehen Sie das sorgfältig an und was haben Sie als Gesundheitsdienstleister dabei zu berücksichtigen?

Die Art der Anfälle erkennen

Für den Gesundheitsdienstleister ist es wichtig, genau zu wissen, wann und wie häufig Patienten mit Epilepsie einen Anfall erleiden. Man kann zwischen mehreren Arten von Anfällen unterscheiden, u.a.:

  • Klonisch: Diese Anfälle lassen sich an den krampfartigen Zuckungen des Patienten erkennen.

  • Atonisch: Während dieser Anfälle erschlaffen die Muskeln des Patienten. Der Anfall beginnt häufig plötzlich.

  • Tonisch: Ein Patient verliert das Bewusstsein und die Muskulatur versteift sich.

  • Myoklonisch: Während dieser Anfälle spannen sich die Muskeln in den Armen und/oder Beinen des Patienten sehr plötzlich an. Das verursacht kurze Zuckungen.

  • Tonisch-Klonisch: Dabei zuckt und verkrampft der Patient während der Anfälle.


Lesen Sie hier Weiteres zu den unterschiedlichen Arten von Anfällen.

Tipps und Empfehlungen zur Risikoreduktion

Etwa 70% der Menschen mit Epilepsie werden durch die Einnahme von Medikamenten oder durch eine andere Behandlung anfallsfrei. Das heißt, dass es auch Menschen gibt, die weiterhin Anfälle erleiden. Anfälle können in bestimmten Fällen Risiken mit sich bringen, das ist u.a. von der Art des Anfalls und den Umständen abhängig. Es gibt praktische Tipps und Empfehlungen, die die Risiken reduzieren können. Achten Sie beispielsweise in der Tagesstätte auf eine Abwechslung der Aktivitäten und Reizungen. Diese müssen den Möglichkeiten und Interessen des Patienten entsprechen.

Für selbstständig wohnende Patienten mit Epilepsie ist es sinnvoll, mit elektrischen Geräten mit Zeitschloss zu arbeiten, und die Sicherheit der Wohnung zu beachten. Es ist wichtig, dass der Patient während eines Anfalls sicher ist und sich nicht selbst verletzen kann. Lesen Sie hier weitere Tipps und Empfehlungen bezüglich des selbstständigen Wohnens mit Epilepsie.

Schlafen für Patienten mit Epilepsie

Der Schlaf ist für Patienten mit Epilepsie ein wichtiger Aspekt.

Schlafmangel führt zu einem erhöhten Risiko eines epileptischen Anfalls. Nächtliche Epilepsie kann auch zu Schlafstörungen führen, die wiederum beispielsweise Depressionen oder Stimmungsschwankungen verursachen können.

​In Ausnahmefällen kann ein nächtlicher Anfall tödlich sein: SUDEP (Sudden unexpected Death in Epilepsy). Trotz umfassender Untersuchungen wird häufig keine Todesursache gefunden. Es wird geschätzt, dass in Deutschland rund 700 SUDEP-Fälle pro Jahr zu erwarten, wobei keine zuverlässigen Daten hierzu vorliegen. Jedes Jahr sterben circa 1,2/1.000 Menschen mit Epilepsie an SUDEP.  Wir wissen, dass das SUDEP-Risiko geringer ist, wenn jemand während oder unmittelbar nach dem Anfall im selben Raum anwesend ist.

Verantwortungsbewusst mit Risiken umgehen

Der verantwortungsbewusste Umgang mit den Risiken steht mit der Lebensqualität der Patienten mit Epilepsie in Zusammenhang.  Dass Maßnahmen zur Risikoreduktion getroffen werden, bedeutet jedoch häufig, dass Klienten Einbußen an Privatsphäre, Bewegungsfreiheit und Vergnügen in Kauf nehmen müssen. Mit anderen Worten, Einbußen an ihre Lebensqualität.

Für Sie als Gesundheitsdienstleister können mehrere Schwerpunkte benannt werden, die Ihnen helfen können, die Risiken so weit wie möglich zu begrenzen. Sorgen Sie vor allem dafür, dass Sie einen Überblick über die Anfälle haben. Wann finden sie statt? Liegen spezielle Umstände vor? Danach ist es wichtig zu untersuchen, ob es bestimmte Faktoren gibt, die die Anfälle hervorrufen. Sind diese Faktoren auch vermeidbar? Eine gute Kontrolle über die Anfälle ist das allerwichtigste. Je weniger Anfälle, umso weniger Risiken. Die Empfehlung lautet, alles zu unternehmen, um Anfälle zu vermeiden.

Viele Pflegeorganisationen zeichnen die Daten zurzeit in einem Kalender auf oder nutzen Video- oder Audioaufnahmen. Leider sind diese Mittel nicht immer ausreichend. Sie erkennen die Anfälle nur unzureichend und lösen viele Fehlalarme aus. Das verursacht außerdem einen hohen Arbeitsdruck. Viele Gesundheitsdienstleister suchen nach einer genauen und zuverlässigen Möglichkeit, die diese Daten automatisch aufzeichnet.

Rechtzeitig Hilfe leisten ist daher von größter Bedeutung, aber vor allem nachts stellt das eine Herausforderung dar, da sich die Aufsicht schwieriger gestaltet und dadurch Anfälle schlichtweg verpasst werden können. Und das, obwohl auch die nächtlichen Anfälle zu gefährlichen Situationen und schwerwiegenden Konsequenzen führen können, u.a. SUDEP. Das verursacht große Unruhe bei Gesundheitsdienstleistern. Der Einsatz von Erkennungs- und Alarmgeräten ist daher von wesentlicher Bedeutung.

NightWatch – ein System zur Erkennung von Anfällen für Patienten mit Epilepsie

NightWatch wurde in Zusammenarbeit mit den niederländischen Epilepsiezentren Kempenhaeghe, SEIN, UMC Utrecht und TU/Eindhoven und dem Epilepsiefonds entwickelt. NightWatch ist ein System, das aus einem drahtlosen Armmodul besteht, dass Ihr Patient im Schlaf trägt. Die in diesem Armmodul eingebauten Sensoren messen Veränderungen des Herzfrequenz und der Bewegungen, und ermitteln aufgrund dieser Messungen, ob es sich möglicherweise um einen Epilepsieanfall handelt. NightWatch alarmiert Sie in dem Fall mithilfe der dazugehörigen Basisstation, die auf Wunsch an ein Pflegerufsystem angeschlossen werden kann.

Vorteile von NightWatch

Erleichtert die Pflegeaufgabe

Aktuelle klinische Studien zeigen, dass NightWatch neun von zehn nächtlichen Anfällen registriert. Die Untersuchenden sind der Ansicht, dass dadurch die Anzahl der SUDEP-Todesfälle bei Epilepsiepatienten reduziert werden kann. Das vergrößert einerseits die Sicherheit Ihres Patienten im Schlaf und erleichtert Ihnen andererseits Ihre Pflegeaufgabe. Das System reduziert außerdem das Risiko medizinischer Komplikationen, da Sie frühzeitig adäquate Hilfe leisten können. Es bietet dem Patienten zudem mehr Privatsphäre, denn Video- und Audioaufnahmen sind nicht mehr erforderlich. Außerdem kann das System Ihnen als Gesundheitsdienstleister Aufgaben abnehmen. Die Praxis zeigt auf, dass ein Großteil der Unsicherheit, die Epilepsie mit sich bringt, mit NightWatch genommen werden kann.

Verschafft Einblick

NightWatch bietet außerdem die Gelegenheit, im Nachhinein Daten über ein Online-Portal auszulesen. Diese Daten können Sie mit dem behandelnden Arzt austauschen, das verschafft viel Einblick. NightWatch bietet einen besonders hohen Benutzerkomfort, da es sich nahtlos in bereits vorhandene Pflegeverfahren einfügen und damit an bereits vorhandene Pflegerufsysteme anschließen lässt. Das kommt der Pflegequalität und dem Leben der Menschen mit Epilepsie zugute.

In unserer Broschüre finden Sie alle Informationen, die Sie benötigen.

Bestellen Sie NightWatch jetzt probeweise und testen Sie das System für 30 Tage.