Kinder mit Epilepsie

Epilepsie bei Kindern

Epilepsien kommen bei etwa 0,5 Prozent aller Kinder vor und kann gut behandelt werden.

In Deutschland erkranken in den ersten fünf Lebensjahren jährlich ca. 80-100 pro 100.000 der Kinder. In absoluten Zahlen sind das etwa 2.500 erkrankte Kinder pro Jahr bis zum Alter von 5 Jahren. Mehr dazu in Margarete Pfäfflins Artikel zur »Epidemiologie der Epilepsien«, Epilepsie-Zentrum Bethel.

Es gibt unterschiedliche Arten der Epilepsie. Die meisten Formen kommen nur im Kindesalter (4-12 Jahre) vor und gehen von selbst wieder vorüber, wenn die Kinder älter werden. Auch lassen sich die meisten Anfälle bei Kindern gut mit Medikamenten behandeln. Dennoch hat ca. ein Drittel der Kinder auch weiterhin Anfälle. Die Ursachen dafür liegen u.a. darin, dass bestimmte Formen der Epilepsie besonders komplex sind, und die Medikamente dadurch nicht wirken. Es kann auch vorkommen, dass bei den Kindern Beschwerden durch Nebenwirkungen auftreten und man daher andere Behandlungsmethoden in Betracht zieht. Manche Kinder haben auch nachts Anfälle, die nicht immer bemerkt werden. Viele Eltern und Betreuer empfinden dies als stressig.

Daher ist es für Sie als Eltern empfehlenswert, gut über die Sicherheit und über Entscheidungen nachzudenken, was Ihr Kind tun kann und was nicht. Der Alltag wird dadurch stark beeinflusst. Aber was verursacht Epilepsie bei Kindern? Welche Symptome sind damit verbunden? Wann erfolgt eine Diagnose? Welche Konsequenzen hat dies für Ihr Kind? Welche Behandlungsmethoden gibt es? Und wie schaffen Sie ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens?

Symptome bei Kindern mit Epilepsie

Ein epileptischer Anfall entsteht durch eine vorübergehende und häufig abrupte Störung der elektrischen Reizübertragung im Gehirn. Die Diagnose Epilepsie lässt sich bei Kindern oft schwer stellen. Ein einzelner Anfall muss nicht unbedingt bedeuten, dass Ihr Kind Epilepsie hat. Auch ein niedriger Blutzucker, Kopfschmerzen, Fieber oder eine akute Erkrankung können Anfälle verursachen. Diese können dann nicht direkt mit Epilepsie in Zusammenhang gebracht werden. Ein Spezialist muss beurteilen, ob es sich um Epilepsie handelt.

Es gibt unterschiedliche Arten der Epilepsie, die sich in unterschiedlichen Formen von Anfällen äußern. Wenn Ihr Kind einen Anfall hat, ist es für Sie als Eltern wichtig, so zu handeln, wie ein Arzt es Ihnen vorgegeben hat. Bitte bleiben Sie während eines epileptischen Anfalles bei Ihrem Kind und beruhigen Sie es, indem Sie ruhig mit ihm sprechen. Und nicht zuletzt sorgen Sie für Sicherheit. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich während eines Anfalls nicht verletzt.

Epilepsieanfälle können relativ unauffällig sein, wie z.B. Absencen, bei denen kurzzeitig kein Kontakt möglich ist. Möglicherweise treten Zuckungen der Mundwinkel oder vorübergehende Probleme beim Sprechen auf, wie z.B. bei der Rolando-Epilepsie. Am bekanntesten sind die Anfälle, bei denen jemand das Bewusstsein verliert und besonders heftige zuckende Bewegungen mit dem Körper macht. Epilepsieanfälle hören meistens nach einiger Zeit von selbst auf, aber in bestimmten Fällen kann eine Form der Intervention erforderlich sein, um den Anfall zu stoppen.

Ursachen von Epilepsie bei Kindern

Für Epilepsie bei Kindern gibt es verschiedene Ursachen. Kinder, die zu früh geboren werden, oder deren Geburt mühsam verläuft, haben ein größeres Epilepsierisiko. Auch Sauerstoffmangel während der Geburt, Infektionen und Viren sorgen für ein erhöhtes Epilepsierisiko. In bestimmten Fällen ist Epilepsie genetisch veranlagt.

Ungefähr 50 bis 70% der Kinder entwachsen letztendlich den Anfällen. Die Chance darauf ist bei Kindern, bei denen die Medikamente wirken, die relativ wenige Anfälle haben oder bei denen kein klar zugrunde liegendes neurologisches Problem vorliegt, am größten.

Behandlung von Kindern mit Epilepsie

Die Mehrheit der Kinder mit Epilepsie (80%) wird mit Medikamenten behandelt.

Die Mehrheit der Kinder mit Epilepsie (ca 80%) können medikamentös sehr gut eingestellt werden, so dass sie überwiegend anfallsfrei sind. Die Hirnzellen werden durch anti-epileptischen Medikamente weniger reizempfindlich. Welche art von Medikament für Ihr Kind geeignet ist, hängt von der Ursache und der Art der Epilepsie ab. Diagnose und Medikamentenplan erhalten Sie von Ihrem betreuenden niedergelassenen Arzt oder im Krankenhaus. Eventuelle Nebenwirkungen und den Therapieplan besprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt.

Zur weiteren Abklärung der Epilepsie oder einer präziseren Diagnosestellung kann Ihr Kind an ein spezialisiertes Epilepsiezentrum überwiesen werden. Dieses Vorgehen und ob eventuell eine Operation eine mögliche Therapie ist, bespricht der behandelnde Arzt mit Ihnen. Bitte halten Sie sich immer an die Vorgaben des Arztes.

Sozialgesellschaftliche Konsequenzen für Eltern, Betreuer und Kinder mit Epilepsie

Epileptische Anfälle können Ihr Leben und das Ihres Kindes auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Ihr Kind muss sich an einiges gewöhnen, es verändert sich vieles.

Das Kind muss häufiger ins Krankenhaus und vielfach Medikamente einnehmen. Bei ca. 20% der Kinder beeinträchtigt Epilepsie die kognitive Entwicklung. In einigen Fällen verursacht die Epilepsie Konzentrations- und Gedächtnisprobleme. Auch eine Verhaltens- und psychiatrische Problematik kommt bei Kindern mit Epilepsie häufiger vor. Zum Beispiel ADHS und Autismus.

Für viele Eltern ist ein erster epileptischer Anfall ihres Kindes ein schockierendes Erlebnis. Es können Stress und Besorgnis, sowie eine gestörte Nachtruhe entstehen. Viele Eltern schlafen im Zimmer ihres Kindes und nicht mehr im eigenen Bett, da sie nicht genau wissen, was sie bei einem Anfall machen müssen und Angst haben, einen nächsten Anfall zu verpassen. Für Sie als Eltern ist es wichtig, sich gründlich informieren zu lassen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Neurologen oder Epilepsie-Pfleger darüber. Diese informieren Sie und helfen Ihnen gerne.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Epilepsie bei Kindern finden Sie auf der Website der Deutsche Epilepsievereinigung.

Risiken der Epilepsie bei Kindern

Im Allgemeinen ist Epilepsie bei Kindern keine lebensbedrohliche Erkrankung. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen Ihr Kind während eines Anfalls in eine risikoreiche Situation gerät. Zum Beispiel wenn Ihr Kind während eines Anfalls fällt, keine Schmerzreize verspürt und sich dadurch verletzt. SUDEP ist ein weiteres Risiko; dabei stirbt jemand nach einem epileptischen Anfall unerwartet im Schlaf. Lesen Sie unter „Nächtliche Epilepsie“ mehr dazu.

Nächtliche Epilepsie

Wenn Kinder nächtliche Anfälle haben, machen sie im Schlaf häufig merkwürdige Bewegungen oder nehmen eine ungewöhnliche Haltung an. Häufig werden Bewegungen mit den Schultern, dem Becken, den Armen oder Beinen gemacht. Kinder können während eines nächtlichen Anfalls auch Zuckungen aufweisen. Die meisten nächtlichen Anfälle sind nur kurz und treten vor allem zu Beginn der Nacht oder aber kurz vor dem Erwachen auf. Schlafmangel, Spannungen oder bestimmte Geräusche können bei manchen Kindern die nächtlichen Anfälle hervorrufen. Nächtliche epileptische Anfälle sind bei Kindern schwer zu erkennen. Das kann zu gefährlichen und risikoreichen Situationen führen.

​Im Falle von SUDEP (Sudden unexpected Death in Epilepsy) stirbt jemand nach einem Anfall völlig unerwartet im Schlaf. Die genauen Ursachen von SUDEP sind, wie der Name bereits sagt, nicht bekannt. Das Phänomen tritt vor allem bei Menschen mit schweren nächtlichen Anfällen, wie z.B. den tonisch-klonischen Anfällen, auf. Es wird jedoch auch mit tonischen, hypermotorischen und gruppierten myoklonischen Anfällen in Zusammenhang gebracht. Jährlich sterben 1 von 1.000 Menschen mit Epilepsie an SUDEP. SUDEP kommt bei Kindern weniger häufig vor als bei Erwachsenen. Wir wissen, dass das SUDEP-Risiko geringer ist, wenn jemand während oder unmittelbar nach dem Anfall im selben Raum anwesend ist.

​Im Allgemeinen gilt: Je weniger Anfälle, umso weniger Risiken. Es ist daher wichtig, Anfällen so weit wie möglich vorzubeugen, oder die Anfälle zu beschränken. Viele Eltern von Kindern mit Epilepsie trauen sich nicht, ihr Kind nachts alleine schlafen zu lassen und schlafen daher bei Ihrem Kind im Schlafzimmer.

Bei nächtlichen Anfällen bietet eine frühzeitige Alarmierung eine Lösung. Ein Erkennungs- und Alarmgerät signalisiert einen Anfall und löst daraufhin einen Alarm aus. So werden Anfälle bemerkt, risikoreiche Situationen vermieden und es kann schnell adäquate Hilfe geleistet werden. Es gibt mehrere Systeme zur Überwachung von Anfällen. Viele Systeme erkennen jedoch nicht alle Anfälle oder lösen Fehlalarme aus. Bei Eltern besteht ein großer Bedarf an einem zuverlässigen System zur Erkennung von Anfällen, das ihnen nachts Ruhe verschafft.

NightWatch – ein System zur Erkennung von Anfällen bei Epilepsie

Sicheres und effektives System zur Erkennung von Anfällen

NightWatch ist das erste klinisch bewährte System, das bei möglicherweise nächtlichen Anfällen warnt. Das wird mit einem Arm-Modul realisiert, das mit zwei spezifischen Sensoren Anfälle erkennt, und zwar: eine abweichende Herzfrequenz und zuckende Bewegungen. Wenn NightWatch einen epileptischen Anfall vermutet, wird Ihnen als Eltern über die dazugehörige Basisstation, die sich in Ihrem (Schlaf-)Zimmer befindet, ein drahtloses Alarmsignal übermittelt. NightWatch lässt sich besonders einfach installieren und in jeder häuslichen Umgebung nutzen.

Erleichtert die Pflegeaufgabe

Umfassende klinische Studien belegen, dass NightWatch 85% aller nächtlichen Anfälle, und sogar 96% der tonisch-klonischen Anfälle erkennen kann. NightWatch erleichtert die Pflegeaufgabe für Sie als Eltern oder Betreuer, indem es sie Sie bei einem nächtlichen epileptischen Anfall drahtlos warnt. Das sorgt bei den Eltern nicht nur für Vertrauen und weniger Stress, sondern auf für ein sichereres Gefühl. Sie können wieder in Ihrem eigenen Bett schlafen, das bietet Ihnen und Ihrem Kind mehr Privatsphäre und so können Sie zudem optimal eine bessere Nachtruhe genießen. Letztendlich benötigen alle ihren Schlaf, um gut funktionieren zu können.

Verschafft Übersicht

Mit dem System werden Sie bei Anfällen mit möglichen Komplikationen häufiger und schneller gewarnt, und dadurch wir das Risiko medizinischer Komplikationen verringert. Auf Wunsch werden die Messungen von NightWatch aufgezeichnet, damit diese im Nachhinein über ein Online-Portal ausgelesen werden können. So entsteht ein besserer Einblick in die Nacht Ihres Kindes. Außerdem können diese Daten mit Ihrem Neurologen ausgetauscht werden. Der Neurologe kann mit beobachten und gezielte Empfehlungen zur Situation geben.